150 Jahre Dreifaltigkeitssäule in der Platter Leitenkellergasse

                        

Die Platter Dreifaltigkeitssäule in Platt feiert ihr 150-Jahr-Jubiläum – und wir feiern mit!

Im Mai 1863 wurde auf Kosten des Bäckermeisters und Kleinhäuslers Martin Plattner und des Kleinhäuslers Philipp Reigl diese Gedenksäule aus Stein errichtet. Die Erhaltung derselben übernahmen der erstgenannte Martin Plattner und seine Frau Eleonore, geb. Fidesser, auf immerwährende Zeiten. Auch eine Messstiftung beinhaltete diese Verpflichtung, welche im Grundbuch und in einem Stiftsbrief festgehalten wurde. Die beiden hatten keine eigenen Kinder, aber eine Adoptivtochter (Mutter und Adoptivmutter waren Schwestern). Philipp Reigl hingegen war drei Mal verheiratet. Aus diesen drei Ehen gingen 15 Kinder hervor, von denen nur 4 das Erwachsenenalter erreichten. Ein tragisches Schicksal, welches allerdings auch die damalige Zeit widerspiegelt.

Diese Dreifaltigkeitssäule wurde am Tage nach der Secundiz-Feier (50-jähriges Priesterjubiläum) des hochwürdigen Herrn Dechants Carlmann Sterlicke am 9. September 1863 vormittags von dem Herrn Prälaten des Stiftes Schotten feierlich gesegnet. Bei diesem Festakt assistierten die hochwürdigen Herrn: Maurus Schinnagel, Stephan Dachauer, Paul Nuttil, sämtliche Professoren am k.u.k. Schotten-Gymnasium und der Ortspfarrer Pater Rainer Grabscheid. Unter Glockengeläute ging der feierliche Zug mit der Schuljugend und Musik voraus, im Gefolge aller Ortsbewohner, welche den Rosenkranz von der Hl. Dreifaltigkeit beteten, hinaus zur Säule. Nach der Benediktion (Segnung) kehrte der Zug zur Kirche zurück, wo durch den hochwürdigen Herrn Prälaten der heilige Segen gegeben wurde.

 

So ist es in Platt geschehen vor 150 Jahren.

 

Quellen: Platter Pfarrchronik, Heimatbuch „Platt, ein Weinviertler Dorf in Geschichte und Gegenwart“ von Matthias Fidesser, Platter Pfarrmatriken



Die Entstehung der Platter Dreifaltigkeitssäule geht auf das Jahr 1863 zurück – 2013 feierten wir das 150-Jahr-Jubiläum.

 

Der Grund, warum diese Säule in Platt entstand, ist in keiner Chronik angeführt und lässt sich somit nicht mehr herausfinden. Die Anordnung der wenigen Tatsachen lässt aber doch eine wahrscheinliche Begründung zu.

 

Dreifaltigkeitssäulen waren zumeist ein Zeichen der Dankbarkeit in Folge der Ausrottung der Pest in Mitteleuropa im Jahr 1713. Viele Dreifaltigkeitssäulen im römisch-katholischen Raum werden daher auch Pestsäulen genannt. 

 

Im Entstehungsjahr der Platter Gedenksäule (1863) feierte man wahrscheinlich also 150 Jahre Befreiung von der Pestplage.

 

Weitere 150 Jahre später, am 15. September 2013, feierte Platt direkt vor der Dreifaltigkeitssäule die Erntedankmesse, aber auch das denkwürdige Jubiläum.