Erweiterung und Renovierung des Marterls "Schmerzhafte Muttergottes" beim „Alten Friedhof"

Ein Projekt im Herbst 2015 von „Forum Platt" in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Zellerndorf

Baubeginn am 19.10.2015

Baufortschritt am 20.10.2015

 

Baufortschritt am 21.10.2015

 

Baufortschritt am 22.10.2015

 

Baufortschritt am 23.10.2015

 

Baufortschritt am 27.10.2015

 

Baufortschritt am 28.10.2015

 

Fertigstellung am 30.10.2015

Segnung beim Friedhofsgang am 01.11.2015

 

Dieser Pfarrhofgarten wurde von 1784 bis 1819 als Friedhof genutzt. Laut Inschrift bei der „Schmerzhaften Muttergottes“ und laut Pfarrchronik wurden am alten Gottesacker 980 Leichen begraben. Laut Sterbebuch sind es allerdings nur 953 (!!!).

 

Mögliche Erklärungen: Vielleicht hat sich jemand ganz einfach verzählt (unwahrscheinlich). Möglicherweise wurden aber auch nicht alle Todesfälle ins Sterbebuch eingetragen; möglicherweise auch absichtlich. Wenn man sich die Eintragungen in den Pfarrmatriken ansieht fällt auf, dass alle Verstorbenen römisch-katholischer Religion waren; bis auf einen unbekannten russischen Soldaten, von dem man seine Religion nicht kannte. Ebenfalls fällt auf, dass in diesen 35 Jahren kein einziger Suizid vermerkt wurde. Sehr gut möglich, dass in beiden Auffälligkeiten die Differenz von 27 Toten zu finden ist.

 

Der 75-jährige Platter Simon Polt verstarb am 17.02.1784 und war der erste, der am alten Friedhof begraben wurde. In den Sterbebüchern ist zu dieser Zeit leider kein Begräbnisdatum verzeichnet. Es war aber damals üblich, zwei Tage danach, in diesem Fall also wahrscheinlich am 19.02.1784, die Beerdigung durchzuführen.

 

Als letztes Begräbnis auf diesem Friedhof wurde am 23.04.1819 der am 20.04.1819 verstorbene Stephan Brauneis mit 15 Jahren zu Grabe getragen. Danach trat die heutige Begräbnisstätte (Kühleiten) in seine Verwendung.

 

Die Schreibweise der Namen wurde aus den Sterbeprotokollen entnommen und differiert häufig zu heutigen Gepflogenheiten.

 

Die Statue der schmerzhaften Muttergottes wurde von Josef Jäger und seinen Kindern aus Platt gespendet und am 30. Mai 1886 während einer feierlichen Prozession in die alte Friedhofsmauer eingesetzt. Seit 1987 steht diese Statue in einer von Franz Winalek errichteten kleinen Kapelle an der Südseite des heutigen Pfarrhofgartens.